"Bitcoin ist ein Ponzi-Schema"


Die Investoren, die schon länger dabei sind, profitieren nur von frischem Geld und ohne neue Käufer wird der Preis von Bitcoin kollabieren.
 

Warum Bitcoin kein Ponzi-Schema ist.


24.01.2022 - 720225


Definition des Begriffes


Ein Ponzi-Schema ist ein Finanzbetrug, der nach Charles Ponzi benannt ist. Von ihm wurden in den 1920er Jahren Investoren durch das von ihm erfundene System betrogen.

In dem Schema werden bereits existierende Investoren von den Geldern der neuen Investoren bezahlt. In der Regel werden sehr hohe Renditen versprochen, die angeblich durch Investitionen erwirtschaftet werden. Die sich dahinter verbergende Person oder Gruppe generieren aber tatsächlich keine oder nur sehr wenige Gewinne oder Cashflows. Sobald eine größere Anzahl bestehender Investoren eine Auszahlung beantragt oder es schwieriger wird neue Geldgeber zu finden brechen diese Arten von Pyramidensystemen zusammen.

 

Ponzi-Schemen haben oft mehrere Warnsignale:

 

  • hohe Renditen mit wenig Risiko. Oft werden diese Renditen garantiert und können so als Warnsignal identifiziert werden.
  • übermäßig konstante Erträge. Investitionen neigen dazu zu steigen und zu fallen. Dies kann durch normale Marktmechanismen geschehen. Dauerhafte oder garantierte positive Erträge sollten skeptisch betrachtet werden.
  • Unregistrierte Investitionen oder Firmen. Oft werden Ponzi-Schemen von unregistrierten Firmen betrieben, die somit nicht verpflichtet sind ihre Erträge oder sonstige Informationen offen zu legen.
  • Unlizensierte Verkäufer. Ponzi-Schemen werden von nicht lizensierten Einzelpersonen oder Firmen ins Leben gerufen.
  • Undurchsichtige oder unverständliche Strategien. Zu dieser Art von Investitionen findet man oft keinerlei Dokumentation.
  • Fehlerhafte Nachweise. Nicht vorhandene oder nicht korrekte Nachweise, wie beispielsweise Kontoauszüge, können ein Warnsignal sein.
  • Schwierigkeiten bei der Auszahlung. Das Ziel ist es die Leute so lange wie möglich in dem Schema zu behalten. Schwierigkeiten bei der (vorzeitigen) Auszahlung können ein Anzeichen für ein Ponzi-Schema sein. Oftmals werden noch höhere Renditen geboten wenn von der Auszahlung abgesehen wird.

 

Bevor die obenstehende Liste auf Bitcoin angewendet wird ist noch etwas Grundlagenwissen zum Entstehungsprozess und der Funktionsweise von Bitcoin notwendig.


Hintergrundwissen Bitcoin


Bitcoin basiert auf Ideen, welche bereits seit 1982 verfolgt wurden. Im Jahre 2008 wurde das Bitcoin-Whitepaper am 31.Oktober unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlicht. Das Whitepaper war in einer wissenschaftlichen Form geschrieben und enthielt Informationen, wie es gelungen ist das sogenannte "Double-Spending-Problem" ohne eine zentrale Partei zu lösen.

Das Whitepaper enthält keinerlei Versprechungen zur Bereicherung einzelner Personen oder generellen Renditen.

 

Ungefähr zwei Monate später, am 03.01.2009 startete das Netzwerk durch den ersten Bitcoin-Block . Der sogenannte Genesis-Block enthält keine Bitcoin, die ausgegeben werden können. Zusätzlich ist eine Schlagzeile aus der "The Times London" enthalten und ein Timestamp. Man kann dadurch nachprüfen, dass es keinen sogenannten Premine gegeben hat. Ein Premine beschreibt die Ausgabe von Coins an die Erfinder oder frühen Unterstützer eines Projektes.



Am 09.01.2009 hatte Satoshi den ersten Block nach dem Genesis-Block durch Mining erstellt. Der Block-Reward belief sich auf 50 Bitcoin. Einen Tag vorher hatte Satoshi ebenfalls den gesamten Source-Code des Projekts veröffentlicht.

Zu beachten ist, dass Satoshi bereits vor der Veröffentlichung der Bitcoin-Software selbst im Oktober alle Schlüsseltechnologien im Whitepaper veröffentlicht hatte. Weiterhin war er in Foren aktiv und beantwortete Fragen zu seiner Errungenschaft. Dadurch hätte theoretisch jederzeit jemand anderes seine Idee für ein anderes Projekt verwenden können.

Warum sollte die gesamte technologische Basis eines Ponzi-Schemas öffentlich gemacht werden? Vor allem wenn von jedem überprüft werden kann, dass dieser Code auch tatsächlich benutzt wird und jeder an der Entwicklung teilnehmen kann.

 

Man geht davon aus, dass Satoshi im ersten Jahr des Bestehens von Bitcoin einen Großteil der Blöcke verifiziert hat und so durch das Mining ca. 1 Million Bitcoin angesammelt hat. Zu dieser Zeit wurde der Bitcoin noch nicht gehandelt und es gab dadurch noch keine Parität zum Dollar, Euro oder anderen Fiatwährungen. Heute ist diese Anzahl mehrere Milliarden Euro/Dollar wert. Satoshi hätte theoretisch also zu jedem beliebigen Zeitpunkt verkaufen können. Allerdings haben sich diese Coins bis auf einige Testtransaktionen bisher nicht bewegt.

 

Satoshi zog sich im Jahr 2011 endgültig zurück. Die offizielle Webseite wurde auf mehrere andere Personen übertragen und mittlerweile gab es großes Interesse an Bitcoin und viele Entwickler trugen dazu bei Bitcoin immer weiterzuentwickeln.

 

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Bitcoin ein offenes Netzwerk ist, welches über die gesamte Welt verteilt ist. Die zugrunde liegende Blockchain ist transparent, öffentlich einsehbar und kann von jedem über eine Full Node verifiziert werden. Full Nodes können durch sehr günstige Hardware realisiert werden und jeder kann somit überprüfen, ob es tatsächlich nur 21 Millionen Bitcoin gibt und, ob der Schöpfungszeitplan eingehalten wird.

 

Mit diesem Grundwissen können die oben genannten Punkte nun auf ihre Richtigkeit überprüft werden.


Garantierte Rendite


Satoshi selbst hat sehr selten über den Aspekt der Wertsteigerung geschrieben. Auch im Whitepaper ist keine Rede von Rendite oder der Verwendung als spekulatives Investment. Satoshi sah seine Technologie als Möglichkeit Freiheiten zu ermöglichen, die im herkömmlichen Bankensystem nicht möglich sind.

Es ist nicht einfach Posts zu finden in denen Satoshi den möglichen Wert von Bitcoin diskutiert. Satoshi hat verschiedene Varianten oder Szenarien beschrieben, die für Bitcoin eintreffen könnten. Hierbei hat er allerdings keine klaren Aussagen zu Renditen oder gar Versprechen getroffen. Von ihm wurde eher diskutiert, zu welcher Assetklasse man Bitcoin zählen könnte und ob es zur Inflation oder Deflation im Netzwerk kommt.

Folgende Zitate sind hier zu finden:

 

The fact that new coins are produced means the money supply increases by a planned amount, but this does not necessarily result in inflation. If the supply of money increases at the same rate that the number of people using it increases, prices remain stable. If it does not increase as fast as demand, there will be deflation and early holders of money will see its value increase.

 

Satoshi sagte hier, dass Bitcoin nicht inflationär ist wenn die Nutzerzahlen im gleichen Verhältnis wachsen wie das Angebot an Coins.

 

It might make sense just to get some in case it catches on. If enough people think the same way, that becomes a self fulfilling prophecy.

 

Wahrscheinlich eines der häufiger zitierten Posts in diesem Zusammenhang. Sinngemäß übersetzt bedeutet es, dass es Sinn machen könnte sich einige Bitcoin-Einheiten oder Anteile daran zu sichern nur falls genug Menschen einen Wert darin sehen. Dieses Zitat ist nach wie vor aktuell denn Bitcoin steht noch immer relativ am Anfang der Adaption.

 

In this sense, it’s more typical of a precious metal. Instead of the supply changing to keep the value the same, the supply is predetermined and the value changes. As the number of users grows, the value per coin increases. It has the potential for a positive feedback loop; as users increase, the value goes up, which could attract more users to take advantage of the increasing value.

 

Satoshi vergleicht Bitcoin hier mit Edelmetallen, bei denen sich nur der Gegenwert ändert. Dieser Gegenwert kann beispielweise in Euro oder Dollar gemessen sein. Weiterhin wird das Potenzial beschrieben, dass sich ein positiver Kreislauf entwickelt. Vereinfacht dargestellt: Wenn mehr Nutzer hinzukommen, steigt der Wert des Netzwerkes oder der einzelnen Bitcoin-Einheiten und zieht dadurch wieder mehr Nutzer an. Diese positiven Kreisläufe kann man in vielen Bereichen von Bitcoin wiederfinden.

 

Bitcoins have no dividend or potential future dividend, therefore not like a stock. More like a collectible or commodity.

 

Satoshi beschreibt hier klar, dass es keine garantierte Ausschüttung von Gewinnen oder Renditen geben wird. Er definiert Bitcoin eher als Rohstoff, Ware oder Sammlerstück und nicht als Aktie oder Sicherheit. Der Vorsitzende der Securities and Exchange Commission (SEC) Gary Gensler beschreibt Bitcoin übrigens ebenfalls als "commodity", Rohstoff.

 

Man kann also klar sehen, dass Satoshi Nakamoto, der pseudonyme Erfinder von Bitcoin, nie große oder gar garantierte Gewinne in Aussicht gestellt hat. Die Prognosen von hohen Bitcoin-Preisen übernehmen mittlerweile Banken, Spekulanten oder Langzeit-Investoren. Das Projekt selbst ist allerdings nicht so angelegt.



Open Source Code


In einem offengelegten Sourcecode gibt es nichts zu verstecken. Jeder mögliche versteckte Mechanismus und jede eingebaute Hintertür kann und wird gefunden werden.

Jedes Ponzi-Schema ist allerdings auf eine gewisse Geheimhaltung angewiesen. Das vorgetäuschte Geschäftsmodell darf nicht zu transparent sein damit der Betrug nicht direkt durchschaut wird aber ebenfalls auch nicht so undurchsichtig, dass sich niemand traut zu investieren. Diese Geheimhaltung verhindert, dass der Markt einen angemessenen Preis für die Investition festlegt, bis der Zeitpunkt gekommen ist an dem die Betrüger ihr Geld auf einen Schlag herausziehen.

Eines der bekanntesten Ponzis war das von Bernie Madoff. Madoff hatte bereits einen guten Ruf als Hedgefondsmanager und zog so Investoren an. Diese glaubten sie würde ein gut diversifiziertes und aktiv verwaltetes Portfolio kaufen. In der Realität wurden allerdings nur die Gewinnmitnahmen früher Investoren durch die Einlagen der Leute bezahlt, die später dazukamen.

Im Bitcoin-Netzwerk gibt es eine bekannte Redewendung: "Don´t trust - verify!". Die Grundprinzipien von Bitcoin stehen also in direktem Widerspruch zu dem oben beschriebenen Vorgehen. Jede einzelne Zeile geschriebener Code ist einsehbar und es braucht einen bedeutenden Konsens im Netzwerk um diesen zu ändern. Als Teilnehmer des Netzwerkes muss man sich auf keine Person, Firma oder zentrale Instanz verlassen. Über eine einfach aufzusetzende Fullnode kann die gesamte Transaktionshistorie des Netzwerks überprüft werden.

Die gesamte Essenz von Bitcoin ist es ein Geld zu schaffen, welches unabhängig von Dritten ist. In diesem Netzwerk ist alles unveränderlich und selbst überprüfbar.

Probleme können entstehen wenn man nicht die Kontrolle über seine eigenen Keys übernimmt oder Dritten zu viel Vertrauen schenkt. Börsen oder andere Firmen, die im Netzwerk agieren, können betrügerisch sein. Durch Phishing kann man Menschen dazu bringen ihre Private Keys zu enthüllen aber jeder dieser Fehler ist nicht auf das Versagen von Bitcoin selbst zurückzuführen. Wenn Menschen Bitcoin nutzen, müssen sie sicherstellen, dass sie verstehen, wie das System funktioniert, damit sie nicht auf Betrüger in diesem Ökosystem hereinfallen.


Kein Premine


Weiter oben wurde bereits die Einführung von Bitcoin kurz beschrieben. Es ist allerdings nochmals wichtig dies im Detail zu erläutern. Satoshi hat, wie beschrieben, einen Großteil der ersten Coins selbst minen können. Allerdings hat er sich keinerlei Vorteile dabei verschafft. Er konnte weder schneller noch einfach Mining betreiben als jeder andere Netzwerkteilnehmer. Jegliche Software war öffentlich und jegliche Hardware war ebenfalls zugänglich und in der Anfangszeit hat ein herkömmlicher Computer für das Mining ausgereicht. Jeder Netzwerkteilnehmer, inklusive Satoshi, hatte also die gleichen Voraussetzungen. Jeder hätte theoretisch ebenfalls zum selben Zeitpunkt beginnen können das Mining zu betreiben. Wäre es das Ziel gewesen sich persönlich zu bereichern wäre die Veröffentlichung des Whitepapers, Monate zuvor, ebenfalls sehr riskant gewesen.

Die Selbstlosigkeit dieses fairen und transparenten Weges Bitcoin einzuführen und zu starten wird noch deutlicher wenn man den Vergleich zu anderen Projekten zieht, die später gestartet wurden. Tausende Tokens und Coins folgten Bitcoin und wurden veröffentlicht. Trotzdem folgten sie nie den Idealen von Bitcoin. Die meisten dieser "Projekte" sind nur dazu da die Entwickler und das Team dahinter zu bereichern.

Ethereums Entwickler versorgten sich selbst mit 12 Millionen ETH und einen kleinen Kreis von Investoren mit 60 Millionen Token noch bevor irgendjemand anderes aus der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit hatte diesen Token zu handeln. Mit heute 119 Millionen ETH im Umlauf bedeutet es, dass 61% des gesamten heutigen Vorrates durch einen Premine erschaffen wurden.

Nachweisliche Berichte über den Verkauf von beträchtlichen Summen ETH zu Kurshöchstständen durch die Ethereum-Foundation zeigen, dass die Bereicherung dieser Personengruppe im Vordergrund stehen könnte.

Für Ripple (XRP) gilt das gleiche. Hier wurden 100 Milliarden Token pre-mined. Ein Großteil wird von Ripple Labs selbst gehalten.

Neben diesen namenhaften Beispielen wurde das Gleiche natürlich mit tausenden von kleinen Coins gemacht.

Letztendlich ist jeder für sein Geld verantwortlich und frei damit zu tun und zu lassen, was er möchte allerdings hinterlassen diese Premines immer einen faden Beigeschmack. Ähnlich der Abgabe von Firmenanteilen bei einem Startup kann natürlich auch solch ein Token verkauft werden um Geld einzusammeln. Die meisten dieser Projekte sind allerdings äußerst kritisch zu betrachten. Diese Debatte führt an dieser Stelle jedoch zu weit.

Niemandem einen Vorteil in einem neuen Projekt oder System zu verschaffen ist sicherlich der fairste, am meisten altruistische und "sauberste" Ansatz. Satoshi zeigte der Welt, wie so etwas möglich ist. Sein Ansatz verbesserte die Chancen, dass es zu einer viralen Bewegung wurde, die auf wirtschaftlichen oder philosophischen Grundsätzen und nicht ausschließlich auf Reichtum beruhte. Im Gegensatz zu vielen anderen Blockchains, die im Laufe der Jahre entstanden sind, hat sich Bitcoin organisch entwickelt, und zwar durch eine Reihe großer Interessengruppen und freiwillige Spenden von Nutzern, und nicht durch einen vorab geschürften oder vorfinanzierten Kapitalpool.

Wenn man sich im Gegensatz dazu selbst und den Erstinvestoren den größten Teil der anfänglichen Token überlässt und spätere Investoren mit dem Mining von Grund auf neu beginnen oder sich einkaufen lässt, eröffnet dies mehr Möglichkeiten für Kritik und Skepsis und lässt es eher wie ein Schneeballsystem aussehen, unabhängig davon, ob es tatsächlich eines ist oder nicht.

Satoshis Verschwinden


Die Debatte zum Thema Bitcoin oder "Crypto" ist bisher endlos. Jedes Jahr wird angeblich der nächste und bessere Bitcoin entwickelt. Davon kann man halten, was man will. Eine Tatsache unterscheidet Bitcoin allerdings definitiv und unbestreitbar von anderen Projekten: dass die Entwicklung und der Fortschritt auch nach dem Verschwinden von Satoshi nie aufgehört hat. Bitcoin funktioniert ohne eine zentrale Führungsrolle, welche von einer Einzelperson, Stiftung oder Firma eingenommen wird. Bitcoin braucht keine Werbung schalten oder Airdrops veranstalten.

Nachdem Satoshi verschwand übernahmen findige Entwickler aus aller Welt die Weiterführung des Projektes. Einige Entwickler waren extrem wichtig, aber keiner von ihnen ist entscheidend für die weitere Entwicklung oder den Betrieb der Plattform. Einige der frühen Bitcoiner starteten sogar später eigene Projekte oder arbeiteten an anderen bereits bestehenden Projekten mit.

Bitcoin hat im Laufe der Zeit ein Eigenleben entwickelt. Die verteilte Entwicklergemeinschaft und Nutzerbasis (und der Markt, wenn es um die Preisgestaltung verschiedener Pfade nach Hard Forks geht) hat bestimmt, was Bitcoin ist und wofür es nützlich ist. Das Narrativ hat sich im Laufe der Zeit verändert und erweitert, und die Marktkräfte haben verschiedene Richtungen belohnt oder bestraft.

Jahrelang drehten sich die Debatten darum, ob Bitcoin für die Wertaufbewahrung oder für häufige Transaktionen auf der Base-Layer optimiert werden sollte, und dies führte zu mehreren Hard Forks, die alle im Vergleich zu Bitcoin abwerteten. Der Markt hat es eindeutig vorgezogen, dass die Bitcoin-Base-Layer für die Wertaufbewahrung und große Transaktionsabwicklungen optimiert wird, um dadurch mehr Sicherheit und Dezentralisierung zu ermöglichen. Durch das Lightning-Netzwerk ist ebenfalls das Skalierungssystem gelöst.

Alle anderen auf der Blockchain basierenden Token, einschließlich Hard Forks und solche, die mit völlig neuen Blockchain-Designs verbunden sind, folgen auf Bitcoin, wobei Bitcoin das sich am besten selbst erhaltende Projekt der Branche ist. Die meisten Token-Projekte werden nach wie vor von den Gründern geleitet, oft mit einem großen Premine und einer unklaren Zukunft, sollte der Gründer nicht mehr beteiligt sein. Einige der fragwürdigsten Token haben Börsen dafür bezahlt, dass sie gelistet werden, um zu versuchen, einen Netzwerkeffekt zu forcieren, während Bitcoin immer das natürlichste Wachstumsprofil hatte.

Unlizensierte Börsen und unregistrierte Investments


Der einzige Punkt der Liste, der auf Bitcoin zutreffen könnte wäre dass es sich um ein unreguliertes Investment handelt. Dies muss allerdings nicht direkt auf ein Ponzi-Schema hindeuten. Investoren sollten nur generelle Vorsicht walten lassen. Vor allem in den frühen Tagen wurden viele Betrügereien veranstaltet.

Bitcoin ist so konzipiert, dass es ohne Erlaubnis funktioniert, außerhalb des etablierten Finanzsystems, mit einer philosophischen Ausrichtung auf libertäre kryptografische Kultur und solides Geld. Man kann eine steilere Lernkurve als bei herkömmliche Anlagen feststellen, da Bitcoin an der Schnittstelle zwischen Software, Wirtschaft und Kultur angesiedelt ist.

Mittlerweile redet die SEC über Bitcoin, große Firmen kaufen es als Unternehmensreserve, institutionelle Investoren kaufen durch Bitcoin gedeckte ETFs, weltbekannte Hedgefondsmanager setzen darauf und Unternehmen wie J.P.Morgan geben ihre Preisziele an.

Bitcoin ist im Mainstream angekommen und weit entfernt von der komplett unregulierten Umgebung in der sich der Markt einst befand.

Viele Menschen, die sich nicht eingehend mit der Branche befasst haben, werfen alle "Cryptos" in einen Topf. Für potenzielle Anleger ist es jedoch wichtig, sich mit den Details zu befassen und wichtige Unterschiede zu finden. Bitcoin unterscheidet sich in vielen Merkmalen deutlich von den anderen und wurde auf eine Art und Weise eingeführt und aufrechterhalten, die eher an eine Bewegung oder ein Protokoll als an eine Investition erinnert. Im Laufe der Zeit konnte es aber auch als Investitionsmöglichkeit angesehen und akzeptiert werden.

Man kann sich tausende anderer Token anschauen, die im Kielwasser von Bitcoin entstanden sind, und seine eigenen Schlüsse ziehen. Es gibt ein breites Spektrum von gut gemeinten Projekten auf der einen Seite bis hin zu offenem Betrug auf der anderen Seite. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass selbst wenn irgendwo eine echte Innovation stattfindet, dies nicht bedeutet, dass die mit diesem Projekt verbundenen Token unbedingt einen dauerhaften Wert haben. Wenn ein Token ein neuartiges Problem löst, kann es sein, dass diese Lösung auf einer Ebene eines größeren Protokolls mit einem größeren Netzwerkeffekt (Bitcoin) neu adaptiert wird. Ebenso ist jede Investition in diese anderen Token mit Opportunitätskosten verbunden, da man stattdessen mehr Bitcoin kaufen könnte.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass Bitcoin von Anfang an ein völlig transparentes Open-Source-Projekt war, das den organischsten Wachstumspfad der Branche aufweist. In Anbetracht der verfügbaren Informationen hat der Markt den Preis so festgelegt, wie er es für richtig hält.

 
 
 
 

Referenzen und weiterführende Links


Lyn Aldens Artikel und Analyse, ob Bitcoin ein Ponzi-Schema ist.

Definition eines Ponzi-Schemas von der US Securities and Exchange Commission.